Jaya Coaching

Deine Lebensvision finden

Die eigene Lebensvision zu finden, hört sich so groß an. Mir begegnete dieses Wort das erste Mal in einem Coaching. Der Auftrag dafür hörte sich sehr unspektakulär an. Ich sollte ein Vision Board basteln, das meine Lebensvision zeigte. Halt mal. Stop! Lebensvision? Was ist das denn auf einmal? Alleine das Wort schüchterte mich ein.

Damit dir das nicht passiert, erfährst du hier die Basics, die mir damals gefehlt haben (wie ich zu meiner Lebensvision gekommen bin, erfährst du hier).

Was ist eine Lebensvision?

Eine Lebensvision ist eine konkrete Vorstellung davon, wie du dein Leben leben möchtest. Du kannst sie mit einem Wegweiser wie zum Beispiel einem Leuchtturm vergleichen. Sie weist dir den Weg in den sicheren Hafen, hier also, in ein Leben, das zu dir passt.

 

Eine Lebensvision nimmt eine langfristige Perspektive ein. Sie fragt dich zum Beispiel, wo du dich in drei, fünf oder zehn Jahren siehst. Dabei umfasst sie alle deine Lebensbereiche: Familie, Freunde, Beziehung, Arbeit und Beruf, Wohnort, Freizeit, Finanzen, Gesundheit, Spiritualität, persönliche Entwicklung. Bei der Lebensvision geht es darum, in alle Bereiche zu schauen, und vor allem hinein zu fühlen, und zu reflektieren, wie du diesen Bereich leben möchtest.

Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.

Erich Fromm

Step by step zu deiner Lebensvision

Bei deiner Lebensvision darfst du groß träumen und deinen Gefühlen freien Lauf lassen. Alles, was sich gut anfühlt, bei dem dein Herz einen Satz macht, bei dem deine Seele wohlig Ja ruft, gehört in deine Lebensvision.

Step 1: Gestalte einen Raum, dem du deiner Lebensvision widmest

Schaffe dir als erstes einen Platz, an den du dich zurückziehen kannst, um dich mit deiner Lebensvision zu beschäftigen. Das kann alles mögliche sein: eine Ecke im eigenen Zimmer, ein Platz auf dem Dachboden oder Keller. Kreiere eine schöne und kreative Atmosphäre, z.B. indem du Kerzen, Figuren oder Statuen aufstellst, deine Kuscheldecke bereit hältst, deinen Lieblingsduft versprühst oder deine Lieblingsmusik laufen lässt. Lege dir alle Utensilien zurecht, die du benötigst, um ein Vision Board zu machen, z.B. Stifte, Schere, Zeitschriften, getrocknete Blumen.

Step 2: Horche in dich hinein, mit welchem Lebensbereich du anfangen möchtest

Es gibt unterschiedliche Bereiche, in denen wir unser Leben aufteilen können. Du kannst gerne die oben bereits erwähnten Bereiche nehmen oder eigene kreieren. Wichtig ist, dass du mit dem Bereich anfängst, der dir einfach erscheint. Das motiviert dich eher, überhaupt loszulegen. Horche also in dich hinein, mit welchem Bereich du starten möchtest. Und dann versetze dich bitte in folgende fiktive Situation (hier am Beispiel Beruf/Arbeit, die folgende Übung kannst du aber auf jeden Lebensbereich übertragen):

Deine beste Freundin/dein bester Freund erzählt dir von ihrem/seinem neuen Arbeitsplatz. Sie/er ist total begeistert und kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus:

  • Bei welchen Äußerungen über das Büro (gemeint ist die Location, der Flur, der Raum) wirst du total neidisch?
  • Bei welchen Schilderungen über die Kollegen denkst du, das will ich auch?
  • Bei welchen Aussagen über den Chef geht dir das Herz auf?
    Bei welchen Angaben über die Projekte rufst du begeistert, das ist ja toll?

Step 3: Erstelle ein Vision Board

Schreibe dir deine Antworten auf und dann male oder erstelle eine Collage für diesen Lebensbereich. Das kann je nach Typ total bunt oder geradlinig, groß oder klein werden. Das Wichtigste ist, dass es zu dir passt. Es ist deine Lebensvision.

 

Schritt für Schritt wird sich aus den vielen Collagen ein Bild entwickeln, dass du zu einem Vision Board zusammenfügen kannst.

Step 4: Betrachte dein Vision Board wohlwollend

An dieser Stelle geht es nicht darum, zu bewerten, sondern das, was du erarbeitet hast, einfach mal da sein zu lassen. Du kannst dein Vision Board auch gerne mal ein paar Tage weglegen und dann mit einem frischen Blick drauf schauen. Wichtig ist, dass du deine Lebensvision einfach mal nur betrachtest. Vielleicht erkennst du mit der Zeit kleine Feinheiten und Nuancen, vielleicht fesselt ein Bereich deinen Blick total und du fragst dich, warum das so ist und vielleicht geht dir auf einmal ein Licht auf, weil du Zusammenhänge erkennst, die du vorher nicht gesehen hast. Dafür ist ein Vision Board da.

Noch ein Wort zum Schluss

Als ich damals mein Vision Board basteln sollte, bin ich mit einer absolut perfektionistischen Einstellung vorgegangen. Ich war der Meinung, meine Lebensvision müsste über Nacht kommen und dann stünde sie da und ich müsste ihr nur noch folgen. Ich bastelte und malte wie verrückt, fügte ein, strich die Hälfte, zerriss alles und fing von vorne an. Ich war nie zufrieden und setzte mich selbst zunehmend unter Druck.

 

Perfektionismus ist der Tod jeglicher Kreativität. Deine Lebensvision ist nicht in Stein gemeißelt. Sie entfaltet sich eher, je öfters du dich mit ihr beschäftigst. Sie ist flexibel wie das Leben. Geh die oben genannten Schritte also mit einer ganz entspannten Haltung an.

 

Und wenn du Unterstützung bei der Gestaltung deiner Lebensvision möchtest, dann melde dich gerne bei mir. Im Einzelcoaching oder in der Gruppe finden wir gemeinsam heraus, wie das Leben, das du gerne leben möchtest, aussieht.